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Keramoti ~ Nestos Delta ~ Xanthi ~ Stavroupoli ~ Paranesti ~ Komnina ~ Nestos Schlucht ~ Toxotes

Paximadi

 

Die Straße in die Unendlichkeit

Habt ihr schon mal versucht, das Nestos-Delta Information Center zu besuchen, bzw. zu finden ? Wir haben es im Juni versucht. Wenn man eine Reise auf das Festland macht, kann man in zwei Schritten vorgehen. Entweder man informiert sich bestens und hat Karten ect. dabei, oder man versucht es einfach ins Blaue hinein. Wir taten das ohne große Vorbereitung und es wurde eine Fahrt in die Unendlichkeit des wunderbaren Nestos-Deltas und Schlucht, was wir aber erst am Schluss der Tagesreise schätzen lernen sollten.

Fährt man von Keramoti in Richtung Chrysoupoli (dort wo sich der nächste Lidl befindet) findet sich recht schnell außerhalb von Keramoti ein größeres, recht gut erhaltenes, grünes Schild mit der Bezeichnung „Nestos-Delta Information Center – 300 m right“.

Wir fuhren natürlich erst einmal weiter, weil sich nur ein schmaler Feldweg linker Hand in ca. 300 m auftat. Aber weit und breit kam keine weitere Straße oder Weg also wendeten wir und bogen links in den Feldweg ab. Der Weg war gut zu befahren und ein Wein- Obst- und Gemüsefeld nach dem anderen tat sich links und rechts vor uns auf. Wir fuhren 5 min, 10 min – bis ca. 15 min, bis eine Gabelung an einem Bach auftrat ………… Links oder rechts, das war hier die Frage, denn kein weiteres Schild war zu sehen.

Nein, dachten wir uns, das kann nicht der richtige Weg sein und wir fuhren wieder 5 min, 10 min – bis ca. 15 min den Weg wieder zurück. Also, nochmal das Schild auf der Straße genau in Augenschein nehmen und zwar von der anderen Seite. Ok, da war auch ein Schild und zeigte mit dem Pfeil in den Weg, von dem wir gerade zurückgekommen waren.

Ok, neuer Versuch oder weiterfahren war die weitere Frage ? Wir waren mutig und fuhren wieder 5 min, 10 min – ca. 15 min bis hin zur Gabelung und entschieden – ich glaube, rechts weiter zu fahren. Der Weg sah besser aus und der Weg am Bach entlang führte einfach weiter geradeaus. Und das war richtig, den später ich denke so nach 10 min tauchte ein weiteres Schild auf mit dem Hinweis zum Information-Center Nestos-Delta.

Nach weiteren ca. 10 min sahen wir eine Erhöhung im Gelände und einen Parkplatz. Das erhöhte Gelände war umzäunt und wir waren richtig erfreut, das Gelände doch noch gefunden zu haben. Nach näherer Betrachtung sahen wir, das alles ziemlich verwahrlost aussah. Es gab zwar eine Einfahrt, aber die war verschlossen und sah aus, als wäre sie jahrelang nicht mehr benutzt worden. Auch der Parkplatz sah aus, als wäre er zu einem Lost-Place mutiert. Was machen ?

Wir fuhren einfach geradeaus weiter. Wir kamen an einem Rastplatz, überdacht, an und sahen eine fast volle Flasche Wasser dort stehen. Das war ein Zeichen, dass wir vielleicht doch noch ein paar Menschen treffen würden, die uns über das Delta etwas erzählen würden: sprich – das Informationcenter.

Der Weg sah noch gut aus, also weiter: linker Hand das umzäunte, erhöhte Gelände und rechts der führende Holzzaun, Bänke und ab und zu die Rastplätze. Der Weg wurde schlechter und schmaler, das Dickicht nahm zu. Anhalten und erst mal die Umgebung inspizieren. Das war bei der schwülen Hitze keine gute Idee, es gab Leben, kein menschliches Leben aber dafür Bremsen in Übergröße, sowie Libellen und Flugobjekte die wir nicht kannten. Es summte und brummte an allen Ecken und unsere verschwitzten Körper waren wohl die Einladung, uns zu umschwärmen und auch das Auto für eine willkommene Entdeckungsreise zu nutzen. Schnell wieder ins Auto und mutig nochmal ca. 5 min, 10 min geradeaus gefahren. Ein weiterer Halt und nun gesellten sich andere große Flugobjekte dazu, so dass wir entschieden, umzukehren. Mein Handy hatte eh schon lange den globalen Geist aufgegeben, bzw. bekam ich kein Netz, aber das von meiner Freundin funktionierte noch und laut Google-Maps ging es noch ein ganzes Stück so weiter, bis der Weg sich gabeln sollte und wurde auf dem Bild immer schmaler.

Also wieder zurück, ca. 5 min – über eine Stunde, bis wir wieder auf einer Straße ankamen. Ich glaube wir fuhren links, damit wir wieder auf die größere Straße nach Chrysoupoli stießen. Wir suchten eine Bäckerei, da sich ein großer Hunger meldete. Das funktionierende Handy fand nach Sättigung unsererseits einen Weg zur Nestos-Schlucht. Wir entschieden, das Nestos-Delta hinter uns zu lassen und dorthin zu fahren. Bilder habe ich keine gemacht, da mir die Flugmonster zu sehr Angst einjagten.

Auf der sehr interessanten Straße 2 – EO Kavalas Xanthis – sahen wir kurz vor Xanthi wieder ein Schild und wagten es, nochmal abzubiegen. Ich denke es waren diesmal 7 min, bevor wir entschieden wieder umzukehren und definitiv nach Xanthi zu fahren. Wir erreichten, umsäumt von herrlichen, großen, weiß- und lilafarbenen Oleanderbäumen, der Überquerung des Nestosflusses mit seinen Gabelungen und Brücken schnell Xanthi. An Xanthi vorbei ging es weiter sehr hoch in Richtung Stavroupoli.

Oberhalb von Xanthi hielten wir an einem wirklich schönen Aussichtscafé an. Der Balkon hing über der Stadt und unter uns war tiefer Raum. Xanthi lag in voller Pracht vor unseren Augen. Perfekt, auch die erste Stehtoilette, nein – ich habe nun gegoogelt: es heißt richtig „HOCHTOILETTE“ konnten wir besuchen. Man findet sie hier öfters in der Gegend von Xanthi in Richtung Alexandroupoli. Die Gegend ist Christlich Orthodox wie auch Muslemisch geprägt. Man findet hier ein sehr friedliches Zusammenleben zwischen beiden Religionen, interessante Bazare – Märkte, wie auch so einige Minarette sind ebenfalls zu bewundern. Na ja, mittlerweile habe ich auch einen Weg gefunden mit dieser Art von Toiletten klar zu kommen, dafür war der Frappé umso köstlicher und so stark, dass ich kurze Zeit später Magenkrämpfe bekam und mir wenigstens eine Hochtoilette wieder zurückwünschte, in der später folgenden Einsamkeit.

 

Von dem Café aus – welches Alexandra heißt:

https://www.google.de/maps/dir/Xanthi+671+00,+Griechenland/41.197983,24.7053551/@41.1470027,24.8862694,148m/data=!3m1!1e3!4m9!4m8!1m5!1m1!1s0x14ac2d3b68e5d97d:0xf6ee78a35222d0de!2m2!1d24.8864902!2d41.1300361!1m0!3e0

ging es weiter auf der Straße Xanthis Dramas weiter in Richtung Stavroupoli.

Die Straße ist gut ausgebaut und es gab wenig Verkehr. Wir hielten an verschiedenen, Aussichts-Punkten an und genossen die vielen, schönen Panoramen.

 

In Stavroupoli angekommen, gingen wir ein wenig spazieren. Ich glaube wir setzten uns später in die falsche Taverne. Aber es war mal wieder sehr interessant, den ca. vier augenscheinliche Tavernen umgaben den Hauptplatz. Ein schattiger, sehr schöner Platz und wie erträumt hübsche Stühle und Tische mit alten Tischdecken. Plastikschutz durfte natürlich auch nicht fehlen. Manche Stühle und Tische waren nur weiß lackiert, andere braun, rot und grün. Mir gefielen aber die Tischdecken ohne Plastik und setzte mich dorthin. Eine sehr nette Frau bediente uns und sprach deutsch, bzw. wollte sie deutsch sprechen. Sie kam aus einer ursprünglichen Taverne zu uns herüber, d. h. hohe Decken, recht schmucklos, düster, aber viele alte Bilder und eine Auslage mit Süßigkeiten und Flyer über die Nestos Schlucht – nein, keine Information über das vermeintliche Informations Center. Links neben dieser Taverne lag noch eine Taverne, und diese beiden gehörten anscheinend zusammen. Aber es gab nur Essen aus einem Imbiss, der auf der anderen Seite lag. Die Taverne mit den weißen Tischen und rechter Hand der schmucklosen Taverne war wohl mit leckerem Essen ausgestattet, denn die Mezedakia die das Haus verließen, sahen sehr lecker aus. Ich glaube das versteht keiner, was ich nun geschrieben habe, aber so war es.

Dafür hatten wir ein nettes Gespräch, wurden mit einem Flyer versorgt und sprachen mit einer weiteren Frau, die uns erklärte wie wir fahren sollten, damit wir die Nestos-Schlucht nicht das DELTA, noch erleben konnten.

Wir fuhren noch weiter bis „Paranesti“ welches anhand eines Reiseberichtes sehr schön sein sollte. Wir hatten nicht mehr so viel Zeit, aber das Dorf, das was ich gesehen habe, lag ausgestorben und fast verlassen da. Sehr viele Geschäfte waren geschlossen und ein trauriger Schimmer der Vergänglichkeit lag über dem Dorf. Ich werde es mir bestimmt noch einmal anschauen, in Ruhe und vielleicht mit einem anderem Blick.

Ich vergaß zu erwähnen, dass wir auf dem Weg wieder einem Schild folgten, welches uns versprach zu einem Wasserfall zu gelangen ……….. ca. 5 min, 10 min -……… es kam keiner. Also sind wir die eben erwähnte oder besser: die sooft erwähnten Zeitspannen wieder auf die Hauptstraße zurückgefahren.

Irgendwie ging uns langsam die Puste aus, wo war die Nestos-Schlucht, wie sollten wir sie finden, anstelle stundenlang im heißen Auto zu sitzen ? Aber dank dem funktionierendem Handy meiner Freundin fanden wir die Straße.

Es ist eine ganz, ganz, ganz klitzekleine Straße die sich so richtig hoch windet. Sich bewegt wie eine Schlange, eine schmale Schlange und der Gegenverkehr zum Abenteuer wird. Aber ! wir konnten wieder nichts sehen, denn die ganze Seite der Schlucht war eng bewachsen mit uralten Bäumen und Büschen. Von Komnina aus führt sie bis runter bis nach Toxotes, der einzigen Bahnstation in der Gegend, die jeden Tag nach Stavroupoli hin und zurückfährt. Dazu aber später.

Auf dieser engen, asphaltierten Hochgebirgsstraße lagen immer wieder sehr viele Haufen von Pferde-Esel-Mauleselmist ?!?!. Wir konnten uns das nicht erklären, was so viele dieser doch größeren Tiere auf dem ganzen Weg hier sollten. Anscheinend gibt es dort Wildpferde, was stimmt. Leider haben wir keine gesehen ………… wie so Vieles an diesem Tag „erst einmal“ nicht.

Dann kam die Höhe und die vielen Ohhhs und Ahhhs von uns beiden. Was für eine Aussicht, was für ein Anblick, welch eine Weite, was für eine Schönheit auf der Höhe die sich dort vor uns auftat, das Nestos-Delta in seiner vollen Pracht mit Blick gen Thassos, die Nestos-Schlucht auf der anderen Seite ……… dafür hat sich der weite Weg, die nicht enden wollenden Straßen, das typische griechische Chaos, die Hitze, der Staub …. mehr als gelohnt. Aber Bilder sagen mehr als Worte …………

Sehr empfehlenswert ist die Strecke von Toxotes nach Stavroupoli mit dem Zug. Ich bin diese Strecke noch nicht gefahren, werde das aber bald nachholen. In Stavroupoli angekommen wartet man entweder, bis der Zug wieder zurückfährt oder nimmt sich ein Taxi hoch in das Bergdorf Stavroupoli. Hierzu kommt ein anderer Bericht. Ein paar Eindrücke von dem alten Bahnhof aber schon mal vorab.

 

Bevor ich es vergesse, als wir später wieder nach Keramoti fuhren, sahen wir zufällig ein „anderes“ Schild, welches den Weg zu einem Nestos-Delta Information Center aufwies. Nur war dieses Schild mitten in Keramoti, zwar etwas außerhalb, aber halt nicht dort, wo wir am frühen Morgen kreuz und quer herumgefahren waren. Wir fanden diesmal ein Haus, welches aber wiederum verschlossen war und nicht so aussah, als wenn es ein Information Center wäre ………. die Moral von der Geschicht‘: vergesse deine Karten (Infos) nicht ……… psst: es funktioniert trotzdem immer irgendwie = das ist Griechenland !

 

Die leckersten Meerestiere-Nudeln im Pyrofani Tripiti als Schmankerl auf Thassos zum Schluss

11 replies »

    • Danke dir :). Ja es lohnt sich auf alle Fälle. Ich werde im September mal den Zug ausprobieren, das muss auch ein richtiges Highlight sein. Ja Xanthi ist eine wunderschöne Stadt. Da es eine Universitätsstadt ist, auch sehr jung und spritzig. Der Markt Samstags ist auch super. Ich finde es schön, dass die Religionen hier friedlich zusammenleben ……….. Liebe Grüße

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  1. Das war ja eine tolle Tour ihr dort gemacht habt. Voller Überraschungen. Wunderschöne Fotos hast du gemacht. Was hattet ihr auch für einen wunderschön Himmel. Er kommt auf den Fotos besonders schön rüber natürlich auch die tollen Landschaften. Liebe Grüße von Ulla

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    • Hallo Ulla, danke dir :), ja das war eine spannende Reise, viel entdeckt, erlebt und das Essen später Abends und vor allen Dingen das Bier, waren äußerst schmackhaft. Es war allerdings sehr heiß, nicht unbedingt mein Fall. Ja der Himmel war klasse, ich habe die Bilder bearbeitet, damit er besser raus kommt. Ich wünsch dir was und schaue später mal wieder bei dir vorbei, wie es dir in der letzten Zeit in Griechenland ergangen ist. Liebe Grüße Ariane

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  2. Ich habe zwar keinen blassen Schimmer, wo es dich hingetrieben hat, aber die Bilder sind großartig.
    Wenn du für die Zugfahrt noch Begleitung möchtest, würde ich glatt mitkommen ;-).
    Bis bald :-).
    Mit lieben Grüßen Ingrid

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    • Liebe Ingrid, das ist in Richtung Xanthi ;), nicht weit von Keramoti ……… na wer weiß, vielleicht machen wir gemeinsam jene Zugfahrt. Ich bin zwar sehr verplant, aber mit euch was unternehmen möchte ich auf jeden Fall. Freue mich, bis bald und einen guten Flug :*

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    • Dear Randall, this is good news and I am very happy that you want to come to Thassos. All of Northern Greece is exciting, and great scenic and so one. If I can help you next year, I am at your disposal. Maybe I’m on Thassos on your voyage of discovery. You will make fantastic photos and experiences, I hope so. Have a great time Randall 🙂

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